Es ist schon dunkel in Tabor. Wieder mal sitze ich am Feuer
und schaue den reinigende Flammen zu. Wie so oft denke ich über mein Lebe nach
und über mich. Der Abstand zu Lydius wird größer. Aber aufgeben werde ich es
nie ganz können, auch wenn ich alles verloren habe.
Was ist Glück? Was ist das, was uns glücklich macht. Für
einige ist es ein Horn Met für andere ein gutes Essen. Für manche ein
gehorsames Weib, oder der FC der fern bleibt. Für Manche sind es die Freunde
und Brüder die Rücken an Rücken mit einem in der Schlacht stehen. Für mache ist
es das Mädchen das an seiner Seite ruht, egal was passiert.
Dinge. Nichts wert einfach zu Benutzen. Abfall. Ist das so?
Goreaner lieben das Leben und respektieren jede Form davon. Davon ab gewinnt
ein Mädchen umso mehr Wert, umso länger es irgendwo dient. Ich finde das
richtig, denn nur ein Mädchen das ihre Herrschaften kennt, kann vorausschauend
und gut dienen.
Ich habe einige Mädchen gehabt in meinem kurzen Leben,
einige kamen und gingen schnell wieder. Ich erinnere mich sogar an mein erstes.
Das ich durch Zufall in Belnend bekam, wie ich einer Freien half das Ding zu
fassen, nachdem es sich als Freie ausgab und aufflog. Nur den Namen weiß ich
nicht mehr.
Die die länger blieben haben irgendwo alle ein Stück meines Herzens
für sich gehabt, Mache habe ich geliebt, andere nur besessen und benutzt. Und doch
waren es meine Mädchen. Vielleicht bin ich da zu eigen aber ich finde das es
schon etwas besonderes ist, wenn ich ein Mädchen habe, das sich auf mich
einstellt mir zur Seite steht und mich stützt wenn ich es brauche. Ein Wesen
das versucht zu erahnen was ich will und es zu erfüllen bevor ich den Wunsch
äußere. Ist das nicht unbezahlbar?
Ich möchte kein perfektes Mädchen. Etwas, das keine Fehler
hat, macht mich verrückt. Vielleicht
weil ich genug davon habe. Aber machen uns unsere Fehler nicht erst zu etwas Besonderem?
Ein Stück von mir. Ja. Das Leben ist etwas Besonderes und
sollte nicht leichtfertig genommen werden. Auch wenn Sklaven nur Dinge sind, so
sind die doch besonders. Ebenso wie sie auf Gor selten sind, meist Schuldner,
Verbrecher, Barbaren, hineingeboren oder Intrigen zum Opfer gefallen. Und sollten
freie Frauen nicht das Kostbarste sein und gut beschützt, behütet vor dem Schicksal
der Sklaverei?
Benutze sie, wirf sie weg, wenn sie nichts taugen. Mal davon
ab das Sklaven ein enormen Vermögenswert besitzen, der sogar über 100 Kupfer
liegen konnte … So hatte ich auch Verantwortung. Jedes meiner Mädchen lebte
durch meine Gnade. Sie waren mir ausgeliefert und sie dienten im Idealfalle mit
Kopf, Herz und Seele. Gibt es ein größeres Geschenk?
Mädchen kommen und gehen. 2 FCs und beide Frauen haben
gefangen. Ich habe so dermaßen viele Sklaven gesehen, die man aufnimmt, um die
man sich kümmert, denen man etwas beibringt,
oder es zumindest versucht, die man nährt, kleidet und führt. Man steckt etwas
in sie hinein und es bedarf schon eines guten Stücks Kaltheit um sie dabei nur
als stück zu betrachten. Ich in kein Slaver und werde wohl nie ein richtiger
sein, denn ich bin zu weich. Und doch hatten es die Mädchen nie bei mir leicht.
Aber ich war stolz, denn jede von ihnen war besonders, selbst die die mich
enttäuschten.
Mein Blick geht ins flackernde Feuer, das langsam immer mehr
verglimmt. Ich ziehe das Pergament hervor und ein Seufzer geht in die Nacht. Der
letzte Steckbrief geht ins Feuer und das Bild meiner Sefa verbrennt langsam. So
lange schon und ich habe sie nicht zurückbekommen können. Warum diese eine so
besonders ist? Ich weiß es nicht, mein Herz sagt mir nicht warum. Sie immer
noch dort ist, sie war so lange bei mir wie keine bisher. Ich denke an die Tage
zurück, als ich glücklich war. Das Lächeln fällt mir nicht schwer Und nicht nur
noch ein kleines Stück Herz besitzt. Ist es falsch und unfair den Mädchen
gegenüber die jetzt bei mir sind? Ja sicher. Ich muss sie gehen lassen. Sicher
gibt es sie nicht mehr außer in meinem Herzen, wie die anderen alle. Sefa war fort und nicht heimgekehrt.
So wie Thalea, die man mir genommen hatte. Wie Locke die Verschwand. Wie Moon,
Narin und Shee. Wie Nava, das Mädchen, das mich so stolz machte. Oder Pagar mit
ihre Wildheit. Jale. Oder Luna, die sich so sehr mit ihrer unbeschwerten Art in
mein Herz grub. Mela, Dunkle.
Das Feuer brennt und wieder huschen die Bilder von Sefa und
Thalea vor meine Augen.
Öffnet man sich, wird man verletzlich, bleibt man kalt, kann
man nicht genießen, was an bekommt. Ich zumindest nicht und was wäre mein Leben ohne Genuss. Wofür lebe
ich eigentlich. In Lydius wusste ich es lange Zeit. Für die Stadt, die
Gemeinschaft, für das was wir erschufen, aber das ist vergangen ich bin wieder
der Reisende, der Unruhige, der Rastlose. Getrieben aber nur sich selbst
verantwortlich. Und doch mit so viel, was mich bindet an meine Vergangenheit. Das
Feuer ist fast nieder gebrannt, es wird Zeit zu gehen
Nein Mädchen, so wenig sie wert sein mögen, sind etwas Kostbares
und sie zu verlieren trifft einen stark, aber noch nie hat das Loslassen so wehgetan
wie in der letzten Zeit. Ich hoffe meine Mädchen leben und ihre neuen Herren
behandeln sie gut. Ich hoffe ich lerne diese Herren nie kennen, denn ich wüsste
nicht was ich tue wenn ich Sefa oder Thalea neben jemand anderem knien sehen
würde.
Vielleicht finde ich aber auch Ruhe und Glück bei den neuen
Mädchen, die immer kommen. Ein neuer Beginn, ein neues Kennen lernen und
vielleicht kein Verlust, kein Schmerz. Was also ist ein Mädchen? Ein Geschenk
und der, der es richtig anpackt wird reich belohnt.
Dunkel wir des als das Feuer erlischt. Ich erhebe mich und
suche den Weg heim. Haben wir verdient glücklich zu sein?